Der Mistkäfer – ein Märchen von Hans Christian Andersen

Der Mistkäfer - ein Märchen von Hans Christian Andersen
Novellen - Kurzgeschichten - Bücher - Daniela Noitz

Das Leibroß des Kaisers bekam goldene Hufbeschläge, ein goldenes Hufeisen an jeden Fuß.

Aber weshalb das?

Es war ein wunderschönes Thier, hatte feine Beine, kluge und helle Augen und eine Mähne, die ihm wie ein Schleier über den Hals herabhing. Es hatte seinen Herrn durch Pulverdampf und Kugelregen getragen, hatte die Kugeln singen und pfeifen hören, hatte gebissen, ausgeschlagen und mitgekämpft, als die Feinde eindrangen, war mit seinem Kaiser in einem Sprunge über das gestürzte Pferd des Feindes gesetzt, hatte die Krone von rotem Golde, das Leben seines Kaisers gerettet – und das war mehr werth als das rote Gold: deshalb bekam des Kaisers Roß goldene Hufeisen.

Und ein Mistkäfer kam hervorgekrochen. »Erst die Großen, dann die Kleinen,« sagte er, »aber die Größe allein macht es nicht.« Und dabei streckte er seine dünnen Beine aus.

»Was willst Du denn?« fragte der Schmied.

»Goldene Beschläge,« antwortete der Mistkäfer.

»Ei, Du bist wohl nicht gescheit!« rief der Schmied. »Du willst auch goldene Beschläge haben?«

»Goldene Beschläge, ja wohl!« sagte der Mistkäfer. »Bin ich denn nicht ebenso gut wie das große Thier da, das abgewartet und gebürstet wird und dem man Essen und Trinken vorsetzt! Gehöre ich nicht auch in den kaiserlichen Stall?«

»Weshalb aber bekommt das Roß goldene Beschläge?« fragte der Schmied, »begreifst Du das nicht?«

»Begreifen? – Ich begreife, dass es eine Geringschätzung meiner Person ist,« sagte der Mistkäfer; »es geschieht, um mich zu kränken – und ich gehe deshalb auch in die weite Welt!«

»Immer zu!« sagte der Schmied.

»Grober Kerl, Du!« sagte der Mistkäfer, und dann ging er aus dem Stalle hinaus, flog eine kleine Strecke und befand sich bald darauf in einem schönen Blumengarten, wo es von Rosen und Lavendel duftete.

»Ist es hier nicht wunderschön?« fragte eins der kleinen Marienhühnchen, die mit ihren rothen, schildstarken, mit schwarzen Pünktchen besäten Flügeln darin umherflogen. »Wie süß ist es hier, wie ist es hier schön!«

»Ich bin es besser gewöhnt,« sagte der Mistkäfer; »Ihr nennt das hier schön? Nicht einmal ein Misthaufen ist hier!«

Darauf ging er weiter, unter den Schatten einer großen Levkoje; da kroch eine Kohlraupe.

»Wie ist doch die Welt schön!« sprach die Kohlraupe; »die Sonne ist so warm, Alles so vergnügt! Und wenn ich einmal einschlafe und sterbe, wie sie es nennen, so erwache ich als ein Schmetterling.«

»Was Du Dir einbildest!« sagte der Mistkäfer, »als Schmetterling umherfliegen. Ich komme aus dem Stalle des Kaisers, aber Niemand dort, selbst nicht des Kaisers Leibpferd, das doch meine abgelegten goldenen Schuhe trägt, bildet sich so etwas ein: Flügel kriegen! Fliegen! Ja, jetzt aber fliegen wir!« Und nun flog der Mistkäfer davon. »Ich will mich nicht ärgern, aber ich ärgere mich doch!« sprach er im Davonfliegen.

Bald darauf fiel er auf einen großen Rasenplatz; hier lag er eine Weile und simulierte; endlich schlief er ein.

Ein Platzregen stürzte plötzlich aus den Wolken! Der Mistkäfer erwachte bei dem Lärm und wollte sich in die Erde verkriechen, aber es gelang ihm nicht: er wurde um und um gewälzt; bald schwamm er auf dem Bauche, bald auf dem Rücken, an ein Fliegen war nicht zu denken; – er zweifelte daran, lebendig von diesem Orte fortzukommen. Er lag wo er lag und blieb auch liegen.

Als das Wetter ein wenig nachgelassen und der Mistkäfer das Wasser aus seinen Augen weggeblinzelt hatte, sah er etwas Weißes schimmern, es war Leinwand, die auf der Bleiche lag; er gelangte zu derselben hin und kroch zwischen eine Falte der nassen Leinwand. Da lag es sich freilich anders wie in dem warmen Haufen im Stalle; allein etwas Besseres war hier einmal nicht vorhanden und deshalb blieb er, wo er war, blieb einen ganzen Tag, eine ganze Nacht, und auch der Regen blieb. Gegen Morgen kroch er hervor; er ärgerte sich sehr über das Klima.

Auf der Leinwand saßen zwei Frösche; ihre hellen Augen strahlten vor lauter Vergnügen. »Das ist ein herrliches Wetter!« sagte der Eine, »wie erfrischend! und die Leinwand hält das Wasser so schön beisammen; es krabbelt mir in den Hinterfüßen, als wenn ich schwimmen sollte.«

»Ich möchte wissen,« sagte der Andere, »ob die Schwalbe, die so weit umherfliegt, auf ihren vielen Reisen im Auslande ein besseres Klima als das unsrige gefunden hat; eine solche Nässe! Es ist wahrhaftig, als läge man in einem nassen Graben! Wer sich dessen nicht freut, liebt in der Tat sein Vaterland nicht!«

»Seid Ihr denn nicht im Stalle des Kaisers gewesen?« fragte der Mistkäfer. »Dort ist das Nasse warm und würzig: das ist mein Klima; aber das kann man nicht mit auf Reisen nehmen. Gibt’s hier im Garten kein Mistbeet, wo Standespersonen, wie ich, sich heimisch fühlen und einlogieren können?«

Die Frösche verstanden ihn nicht, oder wollten ihn nicht verstehen.

»Ich frage nie zweimal!« sagte der Mistkäfer, nachdem er bereits dreimal gefragt und keine Antwort erhalten hatte.

Darauf ging er eine Strecke weiter und stieß hier auf einen Tonscherben, der freilich nicht hätte da liegen sollen, aber so wie er lag, gab er guten Schutz gegen Wind und Wetter. Hier wohnten mehrere Ohrwurmfamilien; diese beanspruchen nicht viel, – bloss Geselligkeit. Die weiblichen Individuen sind voll der zärtlichsten Mutterliebe, und deshalb lobte auch jede Mutter ihr Kind als das schönste und klügste.

»Unser Söhnchen hat sich verlobt!« sagte eine Mutter. »Die süße Unschuld! Sein ganzes Streben geht dahin, dermaleinst in das Ohr eines Geistlichen zu kommen. Es ist recht kindlich liebenswürdig; die Verlobung bewahrt ihn vor Ausschweifungen! Welche Freude für eine Mutter!«

»Unser Sohn,« sprach eine andere Mutter, »kaum aus dem Ei gekrochen, war auch gleich auf der Fahrt; er ist ganz Leben und Feuer! Er läuft sich die Hörner ab! Welch‘ eine Freude für eine Mutter! Nicht wahr, Herr Mistkäfer?« Sie erkannten den Fremden an der Schablone.

»Sie haben Beide Recht!« sagte der Mistkäfer, und nun bat man ihn, in das Zimmer einzutreten; so weit er nämlich unter den Tonscherben kommen konnte.

»Jetzt sehen Sie auch mein kleines Ohrwürmchen,« rief eine Dritte und Vierte der Mütter. »Sie sind gar liebliche Kinder und machen sehr viel Spaß. Sie sind nie unartig, wenn sie nicht zufällig Bauchgrimmen haben; leider kriegt man das aber gar zu leicht in ihrem Alter.«

In dieser Weise sprach jede Mutter von ihrem Püppchen, und die Püppchen sprachen mit und gebrauchten ihre kleinen Scheeren, die sie am Schwänze haben, um den Mistkäfer an seinem Barte zu zupfen.

»Ja, die machen sich immer was zu schaffen, die kleinen Schelme!« sagten die Mütter und dampften vor Mutterliebe; allein das langweilte den Mistkäfer; er fragte deshalb, ob es noch weit bis zu dem Mistbeete sei.

»Das ist ja draußen in der weiten Welt, jenseits des Grabens!« antwortete ein Ohrwurm, »so weit wird hoffentlich keines meiner Kinder gehen, ich würde den Tod davon haben!«

»So weit will ich doch zu gelangen versuchen,« sagte der Mistkäfer, und entfernte sich, ohne Abschied zu nehmen; denn so ist es ja am feinsten.

Am Graben traf er mehrere seines Gleichen an: insgesamt Mistkäfer.

»Hier wohnen wir!« sagten sie. »Wir haben es ganz gemütlich! Dürfen wir Sie wohl bitten, in den fetten Schlamm hinabzusteigen? Die Reise ist für Sie gewiss ermüdend gewesen!«

»Allerdings!« sprach der Mistkäfer. »Ich war dem Regen ausgesetzt und habe auf Leinwand liegen müssen, und Reinlichkeit namentlich nimmt mich sehr mit. Auch habe ich Reißen in dem einen Flügel, weil ich unter einem Tonscherben im Zuge gestanden habe. Es ist in der Tat ein wahres Labsal, wieder einmal unter Seinesgleichen zu sein.«

»Kommen Sie vielleicht aus dem Mistbeete?« fragte der Älteste.

»Oho! Von höheren Orten!« rief der Mistkäfer. »Ich komme aus dem Stalle des Kaisers, wo ich mit goldenen Schuhen an den Füßen geboren wurde; ich reise in einem geheimen Auftrage; Sie dürfen mich darüber aber nicht ausfragen, denn ich verrate es nicht.«

Darauf stieg der Mistkäfer in den fetten Schlamm hinab. Dort saßen drei junge Mistkäferfräuleins; sie kicherten, weil sie nicht wussten, was sie sagen sollten.

»Sie sind alle Drei noch nicht verlobt,« sagte die Mutter; und die jungen Mistkäferfräuleins kicherten aufs Neue, diesmal aus Verlegenheit.

»Ich habe sie nicht schöner in den kaiserlichen Ställen gesehen,« sagte der ausruhende Mistkäfer.

»Verderben Sie mir meine Mädchen nicht; sprechen Sie nicht mit ihnen, es sei denn, Sie hätten reelle Absichten! – Doch die haben Sie jedenfalls und ich gebe meinen Segen dazu!«

»Hurra!« riefen alle die andern Mistkäfer, und unser Mistkäfer war nun verlobt. Der Verlobung folgte sogleich die Hochzeit, denn es war kein Grund zum Aufschub vorhanden.

Der folgende Tag verstrich sehr angenehm; der nächstfolgende noch einigermaßen so; aber den dritten Tag musste man schon auf Nahrung für die Frau, vielleicht sogar für die Kinder bedacht sein.

»Ich habe mich übertölpeln lassen!« dachte der Mistkäfer; »es bleibt mir daher nichts Anderes übrig, als sie wieder zu übertölpeln!«

Gedacht, getan! Weg war er, den ganzen Tag blieb er aus, die ganze Nacht blieb er aus – und die Frau saß da als Witwe. »O,« sagten die andern Mistkäfer, »Der, den wir in die Familie aufgenommen haben, ist ein echter Landstreicher; er ging davon und lässt die Frau uns nun zur Last dasitzen!«

»Ei, dann mag sie wieder als Jungfrau gelten,« sprach die Mutter, »und als mein Kind hier bleiben. Pfui! über den Bösewicht, der sie verließ.«

Der Mistkäfer war unter dessen immer weiter gereist, auf einem Kohlblatte über den Wassergraben gesegelt. In der Morgenstunde kamen zwei Personen an den Graben; als sie ihn erblickten, hoben sie ihn auf, drehten ihn um und um, taten beide sehr gelehrt, namentlich der eine von ihnen – ein Knabe. »Allah sieht den schwarzen Mistkäfer in dem schwarzen Gesteine, in dem schwarzen Felsen! Nicht wahr, so steht im Koran geschrieben?« Dann übersetzte er den Namen des Mistkäfers ins Lateinische und verbreitete sich über dessen Geschlecht und Natur. Die zweite Person, ein älterer Gelehrter, stimmte dafür, ihn mit nach Hause zu nehmen; sie hätten, sagte er, dort ebenso gute Exemplare, und das, so schien es unserm Mistkäfer, war nicht höflich gesprochen, – und deshalb flog er ihm auch plötzlich aus der Hand. Da er jetzt trockene Flügel hatte, flog er eine ziemlich große Strecke fort und erreichte das Mistbeet, wo er mit aller Bequemlichkeit, da hier ein Fenster angelehnt war, hineinschlüpfte und sich in dem frischen Miste vergrub.

»Hier ist es wonnig!« sagte er.

Bald darauf schlief er ein und es träumte ihm, dass des Kaisers Leibroß gestürzt sei und ihm seine goldenen Hufeisen und das Versprechen gegeben habe, ihm noch zwei anlegen zu lassen.

Das war sehr angenehm. Als der Mistkäfer erwachte, kroch er hervor und sah sich um. Welche Pracht war in dem Mistbeete! Im Hintergrunde große Palmen, hoch emporragend; die Sonne ließ sie transparent erscheinen, und unter ihnen welche Fülle von Grün und strahlenden Blumen, rot wie Feuer, gelb wie Bernstein, weiß wie frischer Schnee!

»Das ist eine unvergleichliche Pflanzenpracht, die wird schmecken, wenn sie fault!« sagte der Mistkäfer. »Das ist eine gute Speisekammer! Hier wohnen gewiss Anverwandte; ich will doch nachspüren, ob ich Jemand finde, mit dem ich Umgang pflegen kann. Stolz bin ich; das ist mein Stolz!« Und nun lungerte er in dem Mistbeete umher und gedachte seines schönen Traumes von dem toten Pferde und den ererbten goldenen Hufeisen.

Da ergriff plötzlich eine Hand den Mistkäfer, drückte ihn und drehte ihn um und um.

Der Sohn des Gärtners und eine kleine Freundin von diesem waren an das Mistbeet herangetreten, hatten den Mistkäfer gesehen und wollten nun ihren Spaß mit ihm treiben. Zuerst wurde er in ein Weinblatt gewickelt und alsdann in eine warme Hosentasche gesteckt; er kribbelte und krabbelte dort nach Kräften; dafür bekam er aber einen Druck von der Hand des Knaben und wurde so zur Ruhe verwiesen. Der Knabe ging darauf raschen Schrittes nach dem großen See hin, der am Ende des Gartens lag. Hier wurde der Mistkäfer in einem alten, halbzerbrochenen Holzschuh ausgesetzt, auf denselben ein Stäbchen als Mast gesteckt, und an diesen Mast band man den Mistkäfer mit einem wollenen Faden fest. Jetzt war er Schiffer und musste segeln.

Der See war sehr groß, dem Mistkäfer schien er ein Weltmeer, und er erstaunte darüber dermaßen, dass er auf den Rücken fiel und mit den Füßen zappelte.

Das Schifflein segelte ab; die Strömung des Wassers ergriff es; fuhr es aber zu weit vom Lande ab, krempelte sofort einer der Knaben seine Beinkleider auf, trat ins Wasser und holte es wieder an das Land zurück. Endlich aber, gerade als es wieder in bester Fahrt seewärts ging, wurden die Knaben abgerufen, ernstlich gerufen; sie beeilten sich zu kommen, liefen vom Wasser fort und ließen Schifflein Schifflein sein. Dieses trieb nun immer mehr und mehr vom Ufer ab, immer mehr in den offenen See hinaus; es war entsetzlich für den Mistkäfer, da er nicht fliegen konnte, weil er an den Mast gebunden war.

Da bekam er Besuch von einer Fliege. »Was für schönes Wetter!« sagte die Fliege. »Hier will ich ausruhen und mich sonnen; Sie haben es sehr angenehm hier.«

»Sie reden, wie Sie’s verstehen! Sehen Sie denn nicht, dass ich angebunden bin?«

»Ich bin nicht angebunden,« sagte die Fliege und flog davon.

»Na, jetzt kenne ich die Welt!« sprach der Mistkäfer. »Es ist eine niederträchtige Welt! Ich bin der einzige Honnette auf der Welt! Erst verweigert man mir goldene Schuhe; dann muss ich auf nasser Leinwand liegen, in Zugluft stehen und zu guter Letzt hängen sie mir noch eine Frau auf. Thu‘ ich dann einen raschen Schritt in die Welt hinaus und erfahre, wie man es dort bekommen kann und wie ich es haben sollte, so kommt ein Menschenjunge, bindet mich und überlässt mich den wilden Wogen; während das Leibpferd des Kaisers in goldenen Schuhen einher stolziert! Das ärgert mich am meisten. Aber auf Teilnahme darf man in dieser Welt nicht rechnen! Mein Lebenslauf ist sehr interessant; doch was nützt es, wenn ihn Niemand kennt! Die Welt verdient es nicht, sie kennen zu lernen; sie hätte mir sonst auch goldene Schuhe im Stalle des Kaisers gegeben, damals, als das Leibroß des Kaisers beschlagen wurde und ich meine Beine deshalb ausstreckte. Hätte ich goldene Schuhe bekommen, wäre ich eine Zierde des Stalles geworden; jetzt hat mich der Stall verloren, die Welt verloren: Alles ist aus!«

Allein Alles war noch nicht aus. Ein Boot, in welchem einige junge Mädchen sich befanden, kam herangerudert.

»Sieh, da segelt ein alter Holzschuh,« sagte eines der Mädchen.

»Ein kleines Thier ist darin angebunden!« rief ein anderes.

Das Boot kam ganz in die Nähe des Schiffleins unseres Mistkäfers; die jungen Mädchen fischten es aus dem Wasser; eins derselben zog eine kleine Scheee aus der Tasche, durchschnitt den wollenen Faden, ohne dem Mistkäfer ein Leid zuzufügen, und als es an das Land stieg, setzte es ihn in das Gras.

»Krieche, krieche! Fliege, fliege! wenn du kannst,« sprach es, »Freiheit ist ein herrlich Ding.«

Der Mistkäfer flog auf und durch ein offenes Fenster eines großen Gebäudes; dort sank er matt und müde herab auf die feine, weiche, lange Mähne des kaiserlichen Leibrosses, das im Stalle stand, wo es und auch der Mistkäfer zu Hause war. Der Mistkäfer klammerte sich in der Mähne fest, saß eine kurze Zeit ganz still und erholte sich.

»Hier sitze ich auf dem Leibrosse des Kaisers, sitze als Kaiser auf ihm! Doch, was wollt‘ ich sagen! Ja, jetzt fällt mir’s wieder ein! Das ist ein guter Gedanke, und der hat seine Richtigkeit. Weshalb bekommt das Pferd die goldenen Hufbeschläge? so fragte mich doch der Schmied. Jetzt erst wird mir diese Frage klar. Meinetwegen bekam das Roß die goldenen Hufbeschläge!«

Und jetzt wurde der Mistkäfer guter Laune. »Man kriegt einen offenen Kopf auf Reisen!« sagte er.

Die Sonne warf ihre Strahlen in den Stall auf ihn hinein und machte es dort hell und freundlich.

»Die Welt ist, genau besehen, doch nicht so arg,« sagte der Mistkäfer, »man muss sie nur zu nehmen wissen!«

Ja, die Welt war schön, weil des Kaisers Leibroß nur deshalb goldene Hufbeschläge bekommen hatte, damit der Mistkäfer sein Reiter sein konnte.

»Jetzt will ich zu den andern Käfern hinabsteigen und ihnen erzählen, wie viel man für mich getan hat; ich will ihnen alle Unannehmlichkeiten erzählen, die ich auf meiner Reise im Auslande genossen habe, und ihnen sagen, dass ich jetzt so lange zu Hause bleiben werde, bis das Roß seine goldenen Hufbeschläge abgetreten haben wird.«

Hans Christian Andersen 
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