Seit geraumer Zeit möchte ich wieder zu mir selbst finden. Bei einem Besuch einer liebenswerten und faszinierenden Künstlerin, entdeckte ich ein Buch auf dem kleinen, hölzernen Tischlein in ihrem gemütlichen Wohnzimmer. Irgendwie machte ich eine kleine Bemerkung, ob sie es denn gerade lesen würde. „Ach“, kam zur Antwort, „nein, das Buch entdeckte ich wieder im Bücherregal und da dachte ich, es könnte dich vielleicht interessieren. Darum habe ich es gleich auf den Tisch gelegt.“ Etwas gerührt, dass sie an mich gedacht hatte, lehnte ich jedoch dankend ab. Irgendwie mache ich das gern. Ablehnen. Nicht, weil ich unhöflich sein möchte, sondern weil es manchmal schwer fällt, etwas anzunehmen.
Als sie kurz mit anderem beschäftigt war, ergriff ich das Buch doch und begann den Klappentext zu lesen. Mag sein, dass ich es aus kurzer Langeweile tat, um mich mit etwas zu beschäftigen oder warum ich es auch immer tat: ich tat es ganz einfach.
Nun bat ich sie doch, ob ich mir das Buch ausborgen dürfte. Ich hätte schon lange nicht mehr gelesen und der Klappentext verlangte in mir, mehr über das Buch zu erfahren. Es war zugegeben etwas interessant.
„Keiner Frau ist es vom Schicksal bestimmt worden, ihr Dasein als kümmerliches, unauffälliges Nagetier zu führen, als dressiertes Mäuschen, das es nicht fertig bringt, einen mächtigen wolfsartigen Satz nach vorn zu machen, sich auf die Jagd zu begeben und das Unbekannte zu erforschen.“ (Clarissa Pinkola Estès)
Ein faszinierendes Buch, welches ich noch lese und mir persönlich im Augenblick Kraft gibt, mich selbst zu entdecken.
Die Autorin Dr. Clarissa Pinkola Estès hat im Bereich multikultureller Studien und klinischer Psychologie promoviert, ist Anhängerin der Lehre Carl Gustav Jungs und seit über 20 Jahren als Psychoanalytikerin tätig.
In dem Buch erzählt die Autorin Märchen und analysiert diese anschließend. Persönlich finde ich es als hilfreiche Lektüre für jeden, der zu sich selbst finden möchte.
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